Anspruchsvolles Jahr für das Gesundheitszentrum Fricktal

Rheinfelden, den 20. Mai 2021

Nach zwei sehr positiven Jahren verzeichnet das GZF erstmals seit geraumer Zeit ein finanziell anspruchsvolles Jahr. Der ausgewiesene Jahresverlust ist primär auf die im Frühjahr vorübergehend sistierten nicht-dringlichen Operationen zurückzuführen, die beträchtliche Ertragseinbussen im stationären Bereich mit sich zogen. Die hohe Aktivität in den COVID-19-Testzentren führte zu einer überdurchschnittlichen Zunahme der Patientenzahlen im ambulanten Bereich. Die Pflegeheime erfreuten sich auch im Jahr 2020 einer hohen Nachfrage und waren in Anbetracht der Pandemie gut belegt. Das GZF konnte das erste Pandemiejahr insgesamt gut bewältigen, doch das Finanzergebnis fällt pandemiebedingt negativ aus. Eine adäquate Entschädigung der Leistungserbringer im Gesundheitswesen wäre ein wichtiges Zeichen der Politik.

Das letzte Jahr stand voll und ganz im Zeichen der Bewältigung der COVID-19-Pandemie. Dies sowohl aus medizinisch-epidemiologischer Sichtweise als auch aus wirtschaftlich-finanzieller Perspektive. Das Geschäftsjahr erwies sich für das GZF als finanziell anspruchsvoll: Dem GZF entstanden aufgrund der COVID-19-Pandemie direkte Mehrkosten von 1.8 Millionen Franken und ein Umsatzverlust von 5.9 Millionen Franken.

Der Umsatz sank von 125.3 Millionen Franken im Jahr 2019 auf 120.1 Millionen Franken im Berichtsjahr, was einem Rückgang von 4.1 Prozent entspricht. Der ausgewiesene Verlust liegt bei 4.9 Millionen Franken – dies nach einem Jahresgewinn von 2.5 Millionen Franken im Vorjahr. Der EBITDA liegt mit 2.4 Prozent deutlich unter dem Zielwert von acht bis zehn Prozent und muss mittelfristig gesteigert werden.
COVID-19 stellt dabei nach wie vor ein ernst zu nehmender Risiko- und Unsicherheitsfaktor dar, weshalb auch für das laufende Jahr potenzielle Verluste nicht ausgeschlossen werden können.

Die Entschädigung der Leistungserbringer im Gesundheitswesen ist derzeit Gegenstand der politischen Diskussion. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen und Auflagen nahmen diese ihren Versorgungsauftrag ununterbrochen wahr und waren stets für die Menschen in ihrer Region da. Eine adäquate Entschädigung wäre ein wichtiges Zeichen für die Leistungserbringer im Gesundheitswesen.

Ertragseinbussen im stationären Bereich
Im stationären Bereich wurden im vergangenen Jahr 7'930 Austritte verzeichnet. Dies sind 666 stationär behandelte Patienten weniger als im Vorjahr (2019: 8‘596). Der Rückgang hängt insbesondere mit der vom Bundesrat im Frühjahr 2020 ausgerufenen «ausserordentlichen Lage» zusammen, während der für rund sieben Wochen keine Wahleingriffe mehr durchgeführt werden konnten. In dieser Zeit war das Akutspital trotz einer reduzierten Anzahl Betten zeitweise nur mit zirka 30 Prozent ausgelastet. Der leicht höhere Case Mix Index (CMI) von 0.831 (2019: 0.818) vermochte die Ertragsausfälle im Verlaufe des Jahres nicht mehr zu kompensieren. Seither erholt sich die Auslastung mit gewissen Schwankungen nur zögerlich: In der Bevölkerung ist eine deutliche Zurückhaltung in Bezug auf Spitalaufenthalte und medizinische Behandlungen spürbar. Aufgrund der hohen Hygiene-, Sicherheits- und Schutz-massnahmen sind diese jedoch unbedenklich und sollten gesundheitshalber nicht aufgeschoben werden.

432 Kinder kamen im vergangenen Jahr in der Frauenklinik Rheinfelden zur Welt. Damit liegt die Anzahl Geburten unter dem starken Vorjahresniveau (2019: 460 Kinder). Auch der Rückgang bei den Geburten ist primär auf die COVID-19-Pandemie zurückzuführen, da es insbesondere während des ersten Lockdowns zu Grenzschliessungen kam. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Akutspital betrug im Jahr 2020 unverändert 4.4 Nächte, bei den Säuglingen fiel diese von 3.7 Tagen auf 3.3 Tage.

COVID-19-Testzentren
Im ambulanten Bereich wurde mit 54’700 Eintritten eine Zunahme um 8‘000 ambulante Eintritte (2019: 46’700 ambulante Eintritte) verzeichnet. Das deutliche Wachstum von 17.8 Prozent gegenüber Vorjahr erklärt sich teilweise aus der hohen Anzahl – über 21‘350 im Zeitraum von März 2020 bis Februar 2021 – der in beiden Testzentren auf COVID-19 getesteten Patienten. Im ambulanten Kerngeschäft hingegen wurde pandemiebedingt ein deutlicher Rückgang verzeichnet.

Pflegeheime
Die attraktiven Pflegeheime des GZF erfreuten sich auch im schwierigen Pandemiejahr einer hohen Nachfrage und waren mit einer Bettenbelegung von 95 Prozent gut ausgelastet (2019: 96 Prozent). Dies bei einer leicht höheren Bettenzahl als im Vorjahr. Insgesamt leisteten die Pflegeheime im Geschäftsjahr 2020 35’136 Pflegetage (2019: 33’422 Pflegetage), was einer deutlichen Zunahme von 5.1 Prozent entspricht. Gerade während der COVID-19-Pandemie wurde ein Hauptaugenmerk auf menschliche Nähe bei höchstem Schutz und hoher Sicherheit gelegt. In punkto Sicherheit und Schutz erwies sich die Konzentration des Pflegeheimbetriebs ausschliesslich in Laufenburg zu Beginn der Pandemie sowie des Akutbetriebs – mit komplett getrennter COVID-19-Station – in Rheinfelden als weitsichtiger Schritt. In der Zeit von Besuchsverboten/eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten konnten Pflegeheimbewohner und isolierte Patienten via Videotelefonie ihre Angehörigen und Freunde «treffen». Zu einem späteren Zeitpunkt wurden in der Hauskapelle Besucherboxen eingerichtet, in der die Bewohner und Besucher bei hoher Sicherheit persönlich zusammenkommen konnten.

Insgesamt gute Bewältigung des ersten Pandemiejahres
Das GZF hat das erste Pandemiejahr insgesamt gut bewältigt und innert kürzester Zeit einen komplett auf COVID-19 ausgerichteten Parallelbetrieb auf die Beine gestellt: In der ersten Pandemie-Welle (von Anfang März bis Ende September 2020) wurden in Rheinfelden 39 stationäre COVID-19-Patienten betreut. In der zweiten, epidemiologisch weitaus anspruchsvolleren Welle von Oktober 2020 bis Ende Februar 2021, wurden in Rheinfelden 178 stationäre COVID-19-Patienten versorgt – fast fünfmal so viele wie in der ersten Welle! Ab dem 18. Dezember 2020 wurden auch am Standort Laufenburg COVID-19-Patienten stationär aufgenommen: Bis Ende Februar 2021 wurden dort insgesamt 41 COVID-19-Patienten betreut. Insgesamt versorgte das GZF im ersten Pandemiejahr 258 stationäre COVID-19-Patienten.

Zu dieser beeindruckenden Anzahl summieren sich die insgesamt über 21‘350 COVID-19-Abstriche, die in den Corona-Testzentren des GZF in Rheinfelden und Laufenburg im Zeitraum von März 2020 bis Ende Februar 2021 durchgeführt wurden. Bereits am 23. März 2020 konnten die Testzentren in Betrieb genommen werden. Seither werden dort täglich von 9 bis 17.30 Uhr durchgehend PCR-Tests für die Fricktaler Bevölkerung und darüber hinaus durchgeführt.

Das GZF erweist sich als wichtiger Gesundheitspartner in der Region
Seit Mitte Februar dieses Jahres betreibt das GZF im Auftrag des Kantons Aargau in Rheinfelden und Laufenburg je ein COVID-19-Impfzentrum für die Bevölkerung. Beide Impfzentren sind mit jeweils zehn Impfkabinen ausgestattet und weisen aktuell eine wöchentliche Impfkapazität von fast 5‘000 Impfungen pro Zentrum aus. Sobald der Moderna-Impfstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, kann bei Bedarf die Kapazität der Impfzentren noch weiter ausgebaut werden und das GZF so die ambitionierte Impfkampagne des Kantons noch stärker unterstützen. Als weiteren Service unterstützt das GZF den Kanton beim sogenannten «Erweiterten Impfen»: Das GZF impft nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Mitarbeitenden des Gesundheitspersonals im Fricktal. Mit diesem besonderen Engagement erweist sich das GZF erneut als wichtiger Gesundheitspartner für das ganze Fricktal.

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