Finanzen
GZF wieder auf sehr gutem Kurs
Das GZF erzielte im Geschäftsjahr 2021 erstmals seit Beginn der Pandemie wieder ein positives Geschäftsergebnis – mit einem ordentlichen Betriebsgewinn von 670'000 Franken und einem historischen Rekordumsatz von 132.5 Millionen Franken.
Erfolgsrechnung
2021 | 2020 | |
in Mio. CHF | ||
Betriebsertrag | 132.5 | 120.1 |
Personalaufwand | 83.8 | 80.4 |
Medizinischer Bedarf | 22.4 | 20.7 |
Übriger Sachaufwand | 17.7 | 16.1 |
Operativer Gewinn vor Abschreibungen, Amortisationen und Finanzergebnis (EBITDA) | 8.6 | 2.9 |
Abschreibungen | 7.5 | 7.4 |
Finanzergebnis | 0.4 | 0.4 |
Ordentlicher Betriebsgewinn/Verlust a.o. Ergebnis |
0.7 6.1 |
-4.9
|
Reingewinn/Verlust nach Swiss GAAP FER | 6.7 | -4.9 |
Kommentar Geschäftsgang 2021
Das Jahr 2021 konnte mit einem historischen Rekordumsatz von 132.5 Millionen Franken abgeschlossen werden. Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von 10.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr (120.1 Millionen Franken), inklusive den Test- und Impfzentren. Erstmals seit Beginn der Pandemie haben wir im 2021 wieder ein positives Geschäftsergebnis mit einem ordentlichen Betriebsgewinn von 670'000 Franken erzielt. Darin sind bereits knapp 500'000 Franken für eine einmalige, ausserordentliche Prämie enthalten für die ausserordentliche Leistung unserer Mitarbeitenden während der COVID-19-Pandemie. Zudem hat uns der Kanton Aargau für die Mehrkosten und Mindereinnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie für das Jahr 2020 mit einer ausserordentlichen Vergütung von 6.1 Millionen Franken entschädigt. Unter Berücksichtigung dieser ausserordentlichen Entschädigung beläuft sich das Gesamtergebnis nach Swiss GAAP FER® auf 6.7 Millionen Franken. Unsere finanzielle Situation sowie die Liquidität unserer Unternehmung kann insbesondere im Gesamtkontext der COVID-19-Pandemie als sehr positiv bewertet werden.
Der EBITDA beträgt 6.5 Prozent. Dieser liegt damit zwar unter dem langfristigen Zielwert von rund acht bis zehn Prozent pro Jahr, konnte aber gegenüber dem Jahr 2020 (EBITDA von 2.4 Prozent) deutlich gesteigert werden. Ziel ist es, den EBITDA mittel- bis langfristig konsequent weiter zu entwickeln.
Im Jahr 2021 wurden 8’792 stationäre Patienten (inkl. Säuglinge) behandelt. Das sind 863 mehr als noch im Vorjahr (2020: 7'930). Der Case Mix Index (CMI) liegt mit 0.830 praktisch auf dem Vorjahresniveau (2020: 0.831). Im ambulanten Bereich wurde mit 79’200 Eintritten eine starke Zunahme um 24’500 ambulante Eintritte (2020: 54’700 ambulante Eintritte) verzeichnet. Sowohl die Patientenzahlen im stationären als auch im ambulanten Bereich bezeugen ein gesundes Wachstum der Gesamtunternehmung im vergangenen Jahr und stimmen uns zuversichtlich für die Zukunft.
Das Jahr 2021 war sehr geburtenstark: 478 Kinder (+10.6 Prozent) erblickten in der Frauenklinik das Licht der Welt. Damit liegt die Anzahl der in Rheinfelden geborenen Kindern deutlich über dem Vorjahresniveau (2020: 432 Kinder) und nur knapp unter dem bisherigen Spitzenjahr 2015 mit 486 Kindern – was uns ausserordentlich freut!
Mit einer durchschnittlichen Belegung von 90 Prozent waren die Pflegeheime an beiden Standorten weniger gut ausgelastet als im Vorjahr, als die Auslastung noch einen Wert von 95 Prozent erreichte. Die etwas niedrigere Belegung spiegelte sich auch in den Pflegetagen nieder: Insgesamt leisteten die Pflegeheime im Geschäftsjahr 2021 31'224 Pflegetage (2020 35'136 Pflegetage). Aktuell sind unsere attraktiven Pflegeheime mit einer Belegung von rund 94 Prozent fast wieder so gut belegt wie vor der Pandemie und erfreuen sich einer starken Nachfrage.
Wichtigste Kenndaten
2021 | 2020 | 2019 | 2018 | |
Akutspitäler | ||||
Bettenbestand | 132 | 127 | 135 | 128 |
Bettenbelegung* | 77% | 74% | 75% | 78% |
Patienten (Austritte) | 8'792 | 7'930 | 8'596 | 8'614 |
Geburten | 478 | 432 | 460 | 465 |
Anteil Zusatzversicherte (ohne Säuglinge) | 24.0% | 24.1% | 25.8% | 25.7% |
Pflegetage Akutpatienten* | 37'869 | 34'723 | 38'131 | 37'160 |
davon Säuglinge* | 1'688 | 1'431 | 1'693 | 1'686 |
Aufenthaltsdauer Akutpatienten (inkl. Säuglinge)* | 4.4 | 4.4 | 4.4 | 4.3 |
Ambulante Eintritte | 79'200 | 54'700 | 46'700 | 45'700 |
Pflegeheime | ||||
Bettenbestand | 95 | 99 | 95 | 97 |
Bettenbelegung* | 90% | 95% | 96% | 87% |
Pflegetage | 31'224 | 35'136 | 33'422 | 30'724 |
*Pflegetage nach SwissDRG gerechnet (ohne Austrittstag)
Weitere Zahlen und Fakten
– Neuer Rekord bei den stationären Austritten

Im Jahr 2021 konnte ein neuer Rekord bei den stationären Austritten (8'792) erreicht werden. Damit wurde der vorige Bestwert (8'614) aus dem Jahr 2018 um 178 stationäre Austritte übertroffen
– COVID-19-Pandemie war im Pflegeheim spürbar

Im Pflegeheim hat man die Folgen der COVID-19-Pandemie vor allem zu Beginn des Berichtsjahres noch mit tieferen Bewohnerzahlen und somit schwacher Auslastung gespürt. Danach waren die Betten wieder gut belegt. Dennoch reichte es aber nicht, um das Vorjahresniveau zu erreichen.
– Erneute Zunahme ausländischer Patienten

Das GZF wird in den umliegenden Regionen kontinuierlich besser wahrgenommen. Die grosse Mehrheit unserer stationären Patienten im Akutspital stammt natürlich nach wie vor aus unseren unmittelbaren Spitalregionen Rheinfelden und Laufenburg. Im Vergleich zum Vorjahr haben vor allem die Austritte von Patienten aus den Regionen Laufenburg und Baselland/Basel-Stadt zugenommen. Auch bei den Patienten aus Deutschland haben wir eine erneute Zunahme verzeichnet.
– COVID-19-Testzentren bringen mehr Wachstum bei den ambulanten Patienten

Im Jahr 2021 hat die Anzahl ambulanter Eintritte deutlich zugenommen (+22'637 Eintritte). Das liegt insbesondere an den zahlreichen ambulanten PCR-Tests (30'897). Dafür wurden in Rheinfelden und Laufenburg eigens Testzentren eingerichtet, an denen teilweise über 200 Tests (und somit ambulante Fälle) pro Tag verzeichnet wurden.
– Mit 478 Geburten ein neuer Rekord seit 2016

Im Jahr 2021 nahm die Anzahl Geburten um sehr gute 10.7 Prozent zu. Mit 478 Kindern, die an der Frauenklinik Rheinfelden das Licht der Welt erblickten, sind die Geburtszahlen so hoch wie seit 2016 nicht mehr.
– Notfall- und Normaleintritte halten sich die Waage

Ziemlich genau die Hälfte unserer stationären Patienten wird notfallmässig in das Akutspital aufgenommen, da eine medizinische Behandlung umgehend notwendig ist.
– Fast ein Viertel Zusatzversicherte

Mit 24.0 Prozent liegt der Anteil an zusatzversicherten Patienten bei den stationären Austritten für ein Regionalspital auf einem beachtlich hohen Niveau. Das GZF besticht durch exzellente Servicequalität, Komfort und eine engmaschige Betreuung und Behandlung in familiärer Atmosphäre.
– GZF betreibt insgesamt 227 Betten

An unseren zwei Spitalstandorten Rheinfelden und Laufenburg wurden im Jahr 2021 durchschnittlich insgesamt 227 Betten betrieben. Dabei wird in Rheinfelden der Fokus stark auf den akutstationären Bereich gelegt und in Laufenburg unverändert auf das Pflegeheim.
– Stationäre Fälle nach Kliniken

Erfreulicherweise verzeichneten im Berichtsjahr alle Kliniken des GZF einen Zuwachs gegenüber Vorjahr, wobei die Chirurgische Klinik mit einer Zunahme von 24 Prozent den grössten Zuwachs verzeichnete
– Über 1'000 Mitarbeitende am GZF

Rund 1'000 Mitarbeitende teilen sich insgesamt 775 Vollzeitstellen am GZF und sorgen mit ihren Kompetenzen und ihrem persönlichen Engagement für einen angenehmen Aufenthalt und reibungslose Abläufe im Hintergrund.
– Woher kommt unser Umsatz?

Den grössten Teil unseres Umsatzes erzielen wir aus dem stationären Bereich, in dem die Leistungen mit Fallpauschalen nach SwissDRG abgerechnet werden. Der restliche Umsatz beinhaltet die ambulanten Behandlungen, die Pflegeheime sowie die übrigen Bereiche. Im «übrigen Umsatz» sind insbesondere der Rettungsdienst wie auch die Restaurationsbetriebe enthalten.
Anzahl stationäre Fälle, aufgeschlüsselt ...
– nach Hauptdiagnosekategorien

Die Hauptdiagnosekategorien (Major Diagnostic Categories – MDC) bilden eine erste Ebene zur Beschreibung der verschiedenen Diagnosegruppen in DRG-Systemen. Sie gliedern die DRG üblicherweise nach Organsystemen und Krankheitsentitäten. Die Grafik gibt einen Überblick über die häufigsten MDC am GZF. Die Mehrheit der Fälle sind der MDC 08 zugeordnet, in welcher vor allem Frakturversorgungen sowie orthopädische Behandlungen wie Kniearthroskopien und Gelenkprothesen enthalten sind. Eine hohe Anzahl weisen ebenfalls die Fälle mit der MDC 06 (Erkrankungen des Magen-Darmtraktes) und MDC 05 (Erkankungen des Herzens) aus. Basis der Auswertung ist der für das Jahr 2021 gültige SwissDRG-Fallpauschalenkatalog 10.0. Der Versionswechsel erfolgt jeweils mit dem Jahreswechsel, daher beziehen sich die Erhebungen nur auf das Kalenderjahr 2021.
– nach Operationsklassifikation

Basis für die Codierung der Operationen und Behandlungen ist der CHOP-Katalog (Schweizerische Operationsklassifikation). Die Grafik gibt einen Überblick über die Häufigkeit der Behandlungen am GZF. Die Auswertung erfolgt hier anhand aller dokumentierten Operationen und Interventionen. Für einen Fall können mehrere Operationen und Behandlungen durchgeführt werden. Da sich die Katalogwerke und damit die Codierungsrichtlinien jedes Jahr leicht ändern, ist ein Vorjahresvergleich der dargestellten Diagnosen und Prozeduren nur beschränkt möglich.
– nach Hauptdiagnosen

Zur Ermittlung einer DRG ist eine Codierung aller Diagnosen und Behandlungen erforderlich. Der ICD-Katalog (International Classification of Diseases) stellt die Grundlage für das Codieren der Diagnosen und Nebendiagnosen dar. Die Grafik gibt eine Übersicht über die häufigsten Hauptdiagnosen im GZF.
Die hohe Anzahl an Fällen mit Hauptdiagnosen der Gruppe XIX korreliert mit dem hohen Anteil (rund 50 Prozent) an notfallmässig eintretenden Patienten. Rückschlüsse auf übergeordnete Summenbildungen erweisen sich als schwierig. Grund dafür sind der hohe Differenzierungsgrad der Katalogwerke und die darauf basierende Zuordnung der Behandlungsfälle. So stimmt beispielsweise die an anderer Stelle angegebene Anzahl Neugeborener nicht mit der Anzahl der Fälle mit der Hauptdiagnose Z38.0 überein. Das ist darauf zurückzuführen, dass Neugeborene mitunter anhand weiterer Diagnosen beschrieben werden.