Finanzen
Ein sehr gutes Jahr
Das Geschäftsjahr 2019 war für die Gesundheitszentrum Fricktal AG sehr erfolgreich. Die strategischen Weichenstellungen vom Vorjahr trugen Früchte und wirkten sich positiv auf das Finanzergebnis aus.
Erfolgsrechnung
2019 | 2018 | |
in Mio. CHF | ||
Betriebsertrag | 125.3 | 117.1 |
Personalaufwand | 78.6 | 75.1 |
Medizinischer Bedarf | 20.3 | 19.4 |
Übriger Sachaufwand | 16.3 | 14.9 |
Operativer Gewinn vor Abschreibungen, Amortisationen und Finanzergebnis (EBITDA) | 10.1 | 7.6 |
Abschreibungen | 7.2 | 7.1 |
Finanzergebnis | 0.4 | 0.5 |
Reingewinn nach Swiss GAAP FER | 2.5 | 0.1 |
Zusätzliche kalkulatorische Abschreibungen und Zinsen | 8.9 | 9.1 |
Verlust gemäss Betriebskostenrechnungen nach REKOLE von H+ | -6.4 | -9.0 |
Nach einem positiven Geschäftsjahr 2018 verzeichnet das GZF auch im Jahr 2019 einen sehr erfreulichen Geschäftsgang. Mit einem Umsatz von 125.3 Millionen Franken (+7% gegenüber Vorjahr mit 117.1 Millionen Franken) und einem Jahresgewinn von rund 2.5 Millionen Franken weist das GZF ein gutes finanzielles Ergebnis aus. Der EBITDA ist mit 8 Prozent auf sehr gutem Wege.
Im stationären Bereich hielten sich die stationären Austritte (2019: 8‘596) auf dem hohen Vorjahresniveau (2018: 8‘614). Aufgrund des insgesamt höheren Schweregrads der abgerechneten Behandlungsfälle, der sich in einem höheren Case Mix Index (2019: 0.818 versus 2018: 0.780) wiederspiegelt, resultierten bei gleichbleibender Anzahl an stationären Patienten höhere Erträge.
Der leichte Rückgang bei den stationären Patienten in den operativen Disziplinen, bedingt durch die weiter voranschreitende Verlagerung in den ambulanten Bereich, wurde durch eine höhere Anzahl Patienten in der Medizin wettgemacht. Dies ist mitunter auch auf den wachsenden, stark integrierten, interdisziplinären Betreuungsansatz in der Altersmedizin und Frührehabilitation (Akutgeriatrie) zurückzuführen. Ferner kamen im Jahr 2019 460 Kinder in der Frauenklinik zur Welt. Damit liegt die Anzahl Geburten auf dem sehr starken Vorjahresniveau (2018: 465 Kinder). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Akutspital betrug im Jahr 2019 4.4 Nächte (2018 4.3 Nächte), bei Säuglingen blieb diese unverändert bei 3.7 Tagen. Der ambulante Bereich erreichte mit 46‘727 ambulanten Eintritten (2018: 45‘734 ambulante Eintritte) erneut einen Rekord und entwickelte sich mit einem Wachstum von 2.2 Prozent gegenüber Vorjahr sehr positiv. Das GZF setzt die gesundheitspolitische Strategie «ambulant vor stationär» weiterhin konsequent um.
Die attraktiven Pflegeheime des GZF erfreuten sich einer hohen Nachfrage und waren mit einer Bettenbelegung von 96 Prozent bestens ausgelastet (2018: 87 Prozent). Insgesamt leisteten die Pflegeheime im Geschäftsjahr 2019 33‘422 Pflegetage (2018: 30'724 Pflegetage), was einer markanten Zunahme von 8.8 Prozent entspricht.
Wichtigste Kenndaten
2019 | 2018 | 2017 | 2016 | |
Akutspitäler | ||||
Bettenbestand | 135 | 128 | 131 | 135 |
Bettenbelegung* | 75% | 78% | 75% | 73% |
Patienten (Austritte) | 8'596 | 8'614 | 8'545 | 8'207 |
Geburten | 460 | 465 | 438 | 473 |
Anteil Zusatzversicherte (ohne Säuglinge) | 25.9% | 25.7% | 24.9% | 23.8% |
Pflegetage Akutpatienten* | 38'131 | 37'160 | 37'021 | 36'819 |
davon Säuglinge* | 1'693 | 1'686 | 1'647 | 1'772 |
Aufenthaltsdauer Akutpatienten (inkl. Säuglinge)* | 4.4 | 4.3 | 4.3 | 4.5 |
Ambulante Eintritte | 46'700 | 45'700 | 42'900 | 39'951 |
Pflegeheime | ||||
Bettenbestand | 95 | 97 | 94 | 107 |
Bettenbelegung* | 96% | 87% | 90% | 83% |
Pflegetage | 33'422 | 30'724 | 30'925 | 32'905 |
*Pflegetage nach SwissDRG gerechnet (ohne Austrittstag)
Weitere Zahlen und Fakten
– Stationärer Bereich auf hohem Vorjahresniveau

Im Jahr 2019 lagen die stationären Austritte mit 8'596 Fällen auf dem sehr hohen Vorjahresniveau. Der Rückgang im stationären Bereich ist auf die gesundheitspolitische Strategie «ambulant vor stationär», die das GZF konsequent vorantreibt, zurückzuführen. Besonderes Wachstum verzeichnete die Medizinische Klinik mit der spezialisierten Abteilung für Akutgeriatrie.
– Pflegeheime legen zu

Die attraktiven Pflegeheime des GZF erfreuten sich einer hohen Nachfrage und waren mit einer Bettenbelegung von 96 Prozent bestens ausgelastet (2018: 87 Prozent). Insgesamt leisteten die Pflegeheime im Geschäftsjahr 2019 33‘422 Pflegetage (2018: 30'724 Pflegetage), was einer markanten Zunahme von 8.8 Prozent entspricht.
– Ausserkantonale Wahrnehmung nimmt zu
Das positive Image des GZF strahlt über das eigene Einzugsgebiet und über die Grenze hinaus. Die Mehrheit unserer stationären Patienten im Akutspital kommen zwar nach wie vor aus den Spitalregionen Rheinfelden und Laufenburg, doch nahmen im Vergleich zum Vorjahr vor allem die Austritte von Patienten aus den umliegenden Kantonen zu (+143 inkl. übrige Gemeinden Aargau). Die ausländischen Patienten machen mit 10 Prozent ebenfalls einen nicht zu vernachlässigenden Anteil aus.
– Erneuter Rekord im ambulanten Bereich

Der ambulante Bereich erreichte mit 46‘727 ambulanten Eintritten (2018: 45‘734 ambulante Eintritte) erneut einen Rekord und entwickelte sich mit einem Wachstum von 2.2 Prozent gegenüber Vorjahr sehr positiv. Das GFZF setzt die gesundheitspolitische Strategie «ambulant vor stationär» weiterhin konsequent um.
– Geburten auf sehr gutem Vorjahresniveau

Im Jahr 2019 kamen 460 Kinder in der Frauenklinik zur Welt. Damit liegt die Anzahl Geburten praktisch auf dem sehr starken Vorjahresniveau (2018: 465 Kinder).
– Mehr Notfalleintritte als Normaleintritte

Etwas mehr als die Hälfte unserer stationären Patienten werden notfallmässig in das Akutspital aufgenommen, da eine medizinische Behandlung umgehend notwendig ist. Dies zeigt die Bedeutung einer wohnortsnahen Notfallversorgung, die das GZF mit seinen beiden Notfallstationen und dem hauseigenen Rettungsdienst für die Region Fricktal rund um die Uhr sicherstellt.
– Anteil Zusatzversicherte beachtlich hoch

Mit fast 26 Prozent liegt der Anteil an Zusatzversicherten Patienten bei den stationären Austritten für ein regionales Haus auf einem beachtlich hohen Niveau und konnte gegenüber Vorjahr leicht gesteigert werden.
– 230 Betten am GZF

Im Durchschnitt betrieb das GZF im Jahr 2019 an seinen zwei Spital-Standorten Rheinfelden und Laufenburg insgesamt 230 Betten. In Rheinfelden liegt der Fokus stark auf dem akutstationären Bereich. In Laufenburg liegt das Hauptaugenmerk vermehrt auf dem Pflegeheim.
– Stationäre Fälle nach Kliniken

Den grössten Zuwachs verzeichnete die Medizinische Klinik mit einem Plus von 3.2 Prozent. Die leichten Rückgänge in der Chirurgischen Klinik und der Klinik für Traumatologie, Orthopädie und Handchirurgie hängen mit der Konzentration des Operationsbetriebs am Standort Rheinfelden und der konsequenten Umsetzung der gesundheitspolitischen Strategie «ambulant vor stationär» zusammen.
– Personalbestand / Vollzeitäquivalente

Das GZF wird mit einem Mitarbeiterbestand von 760 Vollzeitstellen (2018: 710) geführt. Diese sogenannten Vollzeitäquivalente verteilen sich auf rund 980 motivierte Mitarbeitende, die sich täglich sowohl am Patientenbett als auch hinter den Kulissen mit Höchsteinsatz engagieren.
– Woher kommt unser Umsatz?

Der grösste Teil (65 Prozent) unseres Umsatzes erzielen wir aus dem stationären Bereich, in dem die Leistungen mit Fallpauschalen nach SwissDRG abgerechnet werden. Das restliche Drittel beinhaltet die ambulanten Behandlungen, die Pflegeheime sowie der Bereich «übrige Erträge». Darin sind insbesondere der Rettungsdienst wie auch die Restaurationsbetriebe enthalten.
Anzahl stationäre Fälle, aufgeschlüsselt ...
– nach Hauptdiagnosekategorien

Die Hauptdiagnosekategorien (Major Diagnostic Categories – MDC) bilden eine erste Ebene zur Beschreibung der verschiedenen Diagnosegruppen in DRG-Systemen. Sie gliedern die DRG üblicherweise nach Organsystemen und Krankheitsentitäten. Die Grafik gibt einen Überblick über die häufigsten MDC am GZF. Die Mehrheit der Fälle sind der MDC 08 zugeordnet, in welcher vor allem Frakturversorgungen sowie orthopädische Behandlungen wie Kniearthroskopien und Gelenkprothesen enthalten sind. Eine hohe Anzahl weisen ebenfalls die Fälle mit der MDC 06 (Erkrankungen des Magen-Darmtraktes) und MDC 05 (Erkankungen des Herzens) aus. Basis der Auswertung ist der für das Jahr 2019 gültige SwissDRG-Fallpauschalenkatalog 8.0. Der Versionswechsel erfolgt jeweils mit dem Jahreswechsel, daher beziehen sich die Erhebungen nur auf das Kalenderjahr 2019.
– nach Operationsklassifikation

Basis für die Codierung der Operationen und Behandlungen ist der CHOP-Katalog (Schweizerische Operationsklassifikation). Die Grafik gibt einen Überblick über die Häufigkeit der Behandlungen am GZF. Die Auswertung erfolgt hier anhand aller dokumentierten Operationen und Interventionen. Für einen Fall können mehrere Operationen und Behandlungen durchgeführt werden. Da sich die Katalogwerke und damit die Codierungsrichtlinien jedes Jahr leicht ändern, ist ein Vorjahresvergleich der dargestellten Diagnosen und Prozeduren nur beschränkt möglich.
– nach Hauptdiagnosen

Zur Ermittlung einer DRG ist eine Codierung aller Diagnosen und Behandlungen erforderlich. Der ICD-Katalog (International Classification of Diseases) stellt die Grundlage für das Codieren der Diagnosen und Nebendiagnosen dar. Die Grafik gibt eine Übersicht über die häufigsten Hauptdiagnosen im GZF.
Die hohe Anzahl an Fällen mit Hauptdiagnosen der Gruppe XIX korreliert mit dem hohen Anteil (über 50 Prozent) an notfallmässig eintretenden Patienten. Rückschlüsse auf übergeordnete Summenbildungen erweisen sich als schwierig. Grund dafür sind der hohe Differenzierungsgrad der Katalogwerke und die darauf basierende Zuordnung der Behandlungsfälle. So stimmt beispielsweise die an anderer Stelle angegebene Anzahl Neugeborener nicht mit der Anzahl der Fälle mit der Hauptdiagnose Z38.0 überein. Das ist darauf zurückzuführen, dass Neugeborene mitunter anhand weiterer Diagnosen beschrieben werden.